Mein Name ist Justa Sylvanus. Ich bin 24 Jahre alt und lebe in Mwanza. Ich arbeite im Marketing einer Firma, die Tee produziert. Ich habe auch schon als Model gearbeitet und bin letztes Jahr die Swahili Fashion Week gelaufen. Eine Bezahlung gab es dafür leider nicht, es war eine gute Plattform, um mein Talent zu zeigen. Über den Wettbewerb „Tanzania Top Model 2015“ bin ich zum Modeln gekommen.

 

Von der Städtepartnerschaft zwischen Mwanza und Würzburg habe ich lange nichts gewusst. Ich habe erst davon erfahren, als Freunde von mir mit ihrem Fußballteam nach Deutschland gereist sind. Auch ich treibe in meiner Freizeit viel Sport, meist Netball oder Fußball. Mein Traum ist es, Model für Sportbekleidung zu werden. Das Problem ist, dass ich keine Sponsoren habe. Allerdings sind für meine PR die Sozialen Netzwerke sehr hilfreich. Als „Juster da Silver“ bin ich auf Facebook, ich nutze auch Instagram, Twitter und Viber. Ich habe viele Follower. Es scheint so zu sein, dass sich viele Mädchen an mir orientieren. Sie mögen, was ich tue. Sie liken meine Social-Media-Beiträge und sie stellen mir Fragen zur Modeindustrie oder anderen Lebensthemen. Ich kann ein Vorbild sein und über meine Tipps zu ihrer Lebensleistung beitragen.

Es gibt im Modebusiness in Tansania aber noch viel zu tun. Früher war es in der Gesellschaft nicht gern gesehen, in der Fashion-Industrie zu arbeiten. Aber jetzt erkennen sie, dass die Community davon profitieren kann. Mode ist ein Medium, um unser Land in der Welt zu repräsentieren. Mode-Ikonen wie Flaviana Matata sind Botschafter Tansanias in der Welt. Wir brauchen Modeunternehmen, die in Mwanza investieren. Das würde auch Arbeitsplätze schaffen. Mode aus Mwanza könnte über die Grenzen Tansanias hinaus unsere Stadt repräsentieren, wie es heute schon Musik und Fußball tun.

Ich habe auch von diesem Africa-Festival in Würzburg gehört und dass es dort Modeschauen gibt. Vielleicht kann ich eines Tages dort Mode aus Mwanza vorstellen.

Zum 50-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Würzburg und Mwanza blicken wir hinter die Fassade der tansanischen Stadt und stellen Menschen aus Mwanza vor. Für die Reihe „Menschen in Mwanza“ führen Isaya Ngwijo, Isack Asfao und Ramona Seitz Gespräche mit Menschen aus Würzburgs tansanischer Partnerstadt.